Testbericht – Rab Vapour-rise Lite Alpine Jacket & Vest: Softshell war gestern – es lebe Vapour-rise Softshell

von | 23. Juni 2013 | Allgemein, Bergsteigen, Klettern, Skitour, Testberichte

Eines vorweg – das neue Vapour-rise Material von Rab® hat absolut das Zeug dazu, das allseits beliebte Softshell in den Schatten zu stellen. Denn der ultraleichte Stoff bietet in Kombination mit der hochatmungsaktiven Pertex® Equilibrium Membrane vielerlei Vorteile, bei denen selbst eingefleischte Fans der neoprenartigen Klamotten nicht Nein sagen können. Lange Rede kurzer Sinn: Wir haben von Rab® sowohl das Vapour-rise Lite Alpine Jacket (Größe: S) als auch die dazugehörige Vapour-rise Lite Vest (Größe: S) für einen ausgiebigen Test zur Verfügung gestellt bekommen. Wir waren im Winter wie auch im Frühling damit sowohl bei Ski- als auch Wandertouren unterwegs. Auch beim 24 Stunden von Bayern 2013 Wanderevent in Füssen im Allgäu waren sie mit im Rucksack dabei und wir im Nachhinein von deren Funktionalität und Wärmeleistung wirklich beeindruckt. Die Testperson ist 1,74m groß, ca. 74kg schwer und von sportlich-kräftiger Statur. Mehr Infos zur Rab® Vapour-rise Lite Alpine Jacket gibt’s hier. Auch Jens vom Hiking-Blog, ich-liebe-berge.ch und Alex von www.outdoor-professionell.de haben ebenfalls getestet.

Die Fakten: Rab Vapour-rise Lite Alpine Jacket & zur Rab Vapour-rise Lite Vest

Rab® ist eine der ersten Outdoor-Marken, bei der die Pertex® Equilibrium in der eigenen Outdoor-Linie: „Vapour-rise“ zum Einsatz kommt. Das feine Material soll in punkto Atmungsaktivität und Winddichtigkeit nahezu unschlagbar sein und zugleich für besonders angenehmen Tragekomfort sorgen. So auch bei der von uns getesteten Vapour-rise Lite Alpine Jacket und der dazu passenden Weste. Beide sind innen mit einem weichen Mikrofleece ausgekleidet, das angenehm auf der Haut liegt und nicht scheuert. Das wind- und wasserabweisende Pertex® Equilibrium Außenmaterial hält zuverlässig selbst stärksten Windböen stand und lässt leichten Nieselregen locker abperlen. Beide Lagen sind zumindest bei der Softshelljacke nicht miteinander „verbunden“.

Rab Vapour-rise Lite Alpine Jacket

Die Kapuze der Vapour-rise Lite Alpine Jacket kann über drei Punkte am Kopf fixiert werden und bleibt dank eines integrierten Drahtes formstabil, so wird das Sichtfeld selbst bei starkem Seitenwind nicht beeinträchtigt. Der Reißverschluss auf der Frontpartie ist zusätzlich hinterlegt und mit einem weichen Kinnschutz versehen. Zwei integrierte Napoleontaschen sind auch mit aufgesetztem Rucksack leicht zugängig und bieten enorm viel Platz für Kartenmaterial, Sonnenbrille oder sonstige Utensilien. Eine kleine Innentasche erweitert das Platzangebot noch zusätzlich. Der Saum der körpernah geschnittenen Softshelljacke kann über einen Gummizug individuell angepasst werden, wie auch die verstellbaren Bündchen mit Velcro-Verschluss an den Ärmeln. Das eigentliche Highlight ist jedoch das enorm geringe (Fliegen-)Gewicht von gerade einmal 360 Gramm.

Rab Vapour-rise Lite Vest

Die Weste ist quasi die komprimierte Version der Rab Vapour-rise Lite Alpine Jacket und verfügt über dieselben Materialeigenschaften – lediglich die beiden Lagen sind direkt miteinander verbunden. Sie ist ebenso sportlich geschnitten und bietet nur integrierte Gummizüge an den Schultern sowie am Saum, die nicht justiert werden können. Der durchgehende Frontzipper ist ebenfalls hinterlegt und am Ende mit einem Kinnschutz versehen. Zusätzlich verfügt die Weste über zwei etwas nach oben versetzte Taschen, um sie auch bei geschlossenem Hüftgurt erreichen zu können.

Das Fazit von Mitch:

Sowohl die Rab® Vapour-rise Lite Alpine Jacket als auch die Rab® Vapour-rise Lite  Vest haben uns mehr als positiv überrascht. Somit fällt die Entscheidung in Zukunft zunehmend schwerer, welche Softshelljacke man mitnehmen soll. Während das herkömmliche Softshellmaterial recht schwer, dafür aber weitaus robuster ist, überzeugt das ultraleichte Vapour-rise in Kombination mit Pertex® Equilibrium nicht nur in punkto Gewicht, sondern auch hinsichtlich der wasserabweisenden Eigenschaften sowie durch ein Plus an Bewegungsfreiheit und Winddichtigkeit. Beim ersten Befühlen des fast samtartigen Stoffs befielen uns anfangs zwar manche Zweifel, doch im Einsatz haben sich Jacke wie Weste bestens bewährt – sei es bei Sprühregen, bei stürmischem Wind oder kühlen wie frühlingshaften Temperaturen. Lediglich bei der Robustheit müssen Abstriche gemacht werden. Aber mit Blick auf die vielen anderen Vorteile ist das durchaus zu verschmerzen.

Rab® Vapour-rise Lite Alpine Jacket

Auf den ersten Blick wirkt das Material der sportlich geschnittenen Jacke recht dünn und angreifbar. Doch einmal übergestreift, entpuppt es sich als wahres „Bollwerk“ gegen Wind und Kälte. Die Jacke überzeugte uns durchweg was deren Winddichtigkeit und Wärmeeigenschaften betrifft. Es ist schon erstaunlich, wie groß der Unterschied gegenüber einer herkömmlichen Softshelljacke ausfällt. Das fleeceartige Innenmaterial hält wunderbar warm und fühlt sich angenehm auf der Haut an. Lediglich bei schweißtreibenden Aufstiegen wird es in der Jacke schnell etwas zu warm. Zwar funktioniert der Abtransport der Feuchtigkeit zufriedenstellend, aber das winddichte Außenmaterial sorgt unter Dauerbelastung ebenso für Hitzestau. Zudem ist der Innenstoff nicht direkt mit dem Obermaterial verbunden, wodurch es beim Hineingleiten mit übergezogenem Pullover gerne einmal fummelig werden kann. Doch trotz der kleineren Defizite ist die Vapour-rise Lite Alpine Jacket für unsere Begriffe ein absoluter Geheimtipp: leicht, klein verpackbar, wind- und wasserabweisend und im Winter wie im Sommer der perfekte Begleiter am Berg.

Rab® Vapour-rise Lite Vest

Allzu kräftige Oberarme sollte der Träger der Rab® Vapour-rise Lite Vest nicht besitzen, sonst gibt es schon nach wenigen Metern taube Finger. Wer deswegen gleich einen „dicken Hals“ bekommt, sollte sie lieber gar nicht erst anprobieren. Denn der sportliche Schnitt der Weste sorgt auch am hochgezogenen Kragen für beklemmende Enge. Der Tester – sportlich gebaut, 74 Kilo schwer und 1,74 m groß – verzichtete bereits nach zwei Touren auf die weste, da sie so sehr unter den Achseln einschnitt, dass die Arme schmerzten. Das Material hingegen, wusste genauso wie bei der dazugehörigen Jacke zu überzeugen. Gerade bei Wind zeigte sie ihre Stärken. Während die ungeschützten Arme froren, hielt die Weste den Rest des Oberkörpers wunderbar warm. Bei höheren Temperaturen ist aber auch hier Hitzestau vorprogrammiert. Daher empfehlen wir die Weste am ehesten für Skitouren, winterliche Wanderungen oder für Bergsportarten an kühleren Tagen.

Rab® Vapour-rise Lite Alpine Jacket – die Details:
Farben: Maya, Beluga, Apple,
Material: Superleichtes Pertex® Equilibrium®, 78g/m2, 10% Nylon, Materialstärke: 40D (Warp), 40D/90D (Weft), DWR/Spray 80/20, Innenmaterial: Tricot-Microfleece (100% Polyester)
Gewicht: 360 g (Größe: M)
Größen: S – XXL
Preis: 159,95 € (UVP)

Rab® Vapour-rise Lite Vest – die Details:
Farben: Maya, Beluga, Apple,
Material: Superleichtes Pertex® Equilibrium®, 78g/m2, 10% Nylon, Materialstärke: 40D (Warp), 40D/90D (Weft), DWR/Spray 80/20, Innenmaterial: Tricot-Microfleece (100% Polyester)
Gewicht: 200 g (Größe: L)
Größen: S – XXL
Preis: 99,95 € (UVP)

*Hinweis der Redaktion zur Kennzeichnungspflicht: Die hier getesteten bzw. vorgestellten Produkte wurden uns vom jeweiligen Hersteller kostenlos zur Verfügung gestellt. Über den Produktwert hinaus flossen keine weiteren Zahlungen oder Gegenleistungen. Das Urteil der Redaktion ist dennoch unabhängig und die spezifischen Marken haben keinerlei Einfluss auf die Inhalte des Testberichts.