Testbericht – Optimus Polaris Optifuel & Terra Xpress HE Cooking Pot: Vielseitig, leistungstark und effizient – ein wahres Traumpaar für jede Outdoor-Küche

von | 10. Oktober 2017 | Bergsteigen, Klettern, Skitour, Testberichte

Wer gerne abseits jeglicher Zivilisation sein Lager für die Nacht aufschlagen will, der kommt um einen ordentlichen Kocher und den dazu passenden Topf nicht herum. Sei es nun für die Zubereitung des wohlverdienten Abendessens oder zum Kaffeebrühen, um morgens in die Gänge zu kommen. Doch bevor es soweit ist sollte man sich in erster Linie die Frage stellen, wofür soll das Kochgeschirr überhaupt verwendet werden soll, da die Angebotsvielfalt auf dem Markt überaus groß ausfällt. Während reine Gaskocher bevorzugt beim Wandern oder Camping zum Einsatz kommen, begibt man sich mit einem Multifuel-Kocher eher in andere Einsatzbereiche wie bspw. längere Trekking- und Wintertouren oder auf mehrwöchige Expeditionen. Auch die Vor- und Nachteile der jeweiligen Kocher-Variante spielen bei der Kaufentscheidung eine entscheidende Rolle. Etwas leichter schaut es da bei den Koch-Sets aus: Ob es am Ende einteilig oder mit mehrere Topfgrößen in einem Set sein soll, bleibt jedem selbst überlassen und ist immer auch eine Frage der geschickten Organisation bei der Essenszubereitung unter freiem Himmel. Zumindest sollte ein vernünftiges Kochgeschirr die richtige Größe besitzen, stabil sein und ein verhältnismäßig geringes Gewicht besitzen. Werden all diese Kriterien erfüllt, sollte man weitestgehend auf der sicheren Seite sein.
Wie alles in Einklang zu bringen ist, möchten wir euch anhand des Polaris Optifuel Kochers und dem Terra Xpress HE Cooking Pot aus dem Hause Optimus vorstellen. Wie gut sich der Multifuel-Kocher und der leichte Topf im anspruchsvollen Outdoor-Alltag geschlagen haben, erfahrt ihr im nachfolgenden Testbericht.

Optimus Polaris Optifuel – one jet, any fuel!

Mit dem vielseitigen und preisgekrönten Kocher wurde die Latte so hoch gelegt, dass dieser nur schwer zu toppen ist. Der Optimus Polaris Optifuel ist ein Multitalent, das laut Hersteller mit fast allen gängigen Brennstoffen wie Gas, Flüssiggas, Reinbenzin, bleifreies Benzin, Kerosin, Diesel, Petroleum, etc. betrieben werden kann. Dadurch soll der Kocher in der Lage sein, jederzeit, an jedem Ort und bei jedem Wetter eine warme Mahlzeit liefern zu können. Dafür sorgt ein überragender, verlässlicher, eindüsiger Brenner, bei dem unterwegs weder Düse noch Zubehör getauscht werden müssen. Benutzt man LPG-Gaskartuschen, muss lediglich zwischen dem 4-Saison-Modus bei Kälte oder dem Brennsparmodus gewählt werden. Mit der integrierten magnetischen Reinigungsnadel wird das Reinigen sogar während des Kochens erledigt, sodass nichts verstopfen kann.
Testbericht - Optimus Polaris Optifuel & Terra Xpress HE Cooking Pot: Vielseitig, leistungstark und effizient – ein wahres Traumpaar für jede Outdoor-Küche

Das aF-Testurteil von Mitch: Zuverlässig, leistungsstark und absolut flexibel in puncto Brennstoff und Einsatzbereich.

Bei dem Polaris Optifuel von Optimus handelt es sich um einen sogenannten Multifuel-Kocher. Er lässt sich sowohl mit den üblichen und meist überall erhältlichen Gaskartuschen aber auch mit Benzin und ähnlichen Brennstoffen (Diesel, Kerosin, Petroleum oder reiner Alkohol) betreiben. Je nachdem welcher Brennstoff gerade zur Verfügung steht, mit dem Polaris Optifuel kann man eigentlich immer kochen. Im Betrieb mit der handelsüblichen Gaskartusche verhält er sich wie jeder normale Gas-Kocher. Gartusche angeschraubt, Ventil aufgedreht, angezündet und der Kocher verrichtet fleißig seinen Dienst.
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Nicht ganz so einfach gestaltet sich hingegen die Verwendung des Kochers mit den alternativen Brennstoffen. Hier muss man, um keine ungangenehmen Überraschungen wie bspw. eine Stichflamme oder auslaufendes Benzin zu erleben, eine gewisse Routine in der Handhabung des Kochers entwickeln. Aber keine Angst, auch das ist kein Hexenwerk. Hat man den Kocher 2-3 Mal benutzt und die einzelnen Handgriffe verinnerlicht, ist der Kocher problemlos auch mit herkömmlichen Benzin oder ähnlichen Brennstoffen schnell einsatzbereit. Lediglich das Vorheizen nimmt je nach Umgebungstemperatur etwas zusätzliche Zeit in Anspruch. Die dafür aufgewendete Zeit wird durch die höhere Brennleistung wieder wett gemacht. Für die Verwendung der alternativen Brennmittel  muss die Düse zudem nicht extra gewechselt werden, was für Multifuel-Kocher nicht unbedingt üblich ist. Dadurch ist für maximale Flexibilität in puncto Brennmaterial gesorgt und die nervenaufreibende Umrüstung des Kochers von Gas- auf Benzin-Betrieb entfällt komplett.
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Wie fast jeder Multifuel-Kocher überzeugt der Polaris Optifuel durch ein nicht zu verachtendes Leistungspotenzial. So kocht er einen Liter Wasser im Gas-Betrieb in ca. 4:30 Minuten. Mit Benzin brodelt es bereits nach ca. 2:10 Minuten im Topf – auf einer Höhe von 550 Metern, bei 16 °C Außentemperatur und bei Verwendung eines Deckels. Dieses Potenzial bringt allerdings auch ein paar Nachteile mit sich. Im Falle des Polaris Optifuel schlägt sich die Brennleistung vor allem hinsichtlich der Lautstärke nieder, denn der Alleskocher faucht ordentlich, wenn man ihn für die volle Leistung komplett aufdreht. Natürlich gibt es auch leisere Kocher, aber eben nicht mit solch einer Brennleistung.
Im Gegensatz zur Konkurrenz ist die Reinigung des Multifuel-Kochers alles andere als aufwändig und sogar während des Betriebs möglich. Hierfür muss man lediglich den Magneten im mitgelieferten Mulittool unter den brennenden Kocher halten und die Düse wird durch die integrierte MAGIC-Reinigungsnadel im Brenner gesäubert. Wie auch der Kocher (Brenner) ist die im Lieferumfang enthaltene Brennstoff-Pumpe äußerst stabil gebaut und einfach in der Handhabung. Alle Regler und Schraubventile sind leichtläufig und selbst mit Handschuhen einwandfrei bedienbar. Der benötigte Druck für den enstprechenden Nachschub des Brennstoffs lässt sich kinderleicht durch ein paar Pumpenstöße aufbauen. Das Nachpumpen für eine konstante Brennstoffzufuhr während des Kochens ist nicht allzu oft notwendig und hängt in erster Linie von der Kochdauer ab.
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Ein großer Vorteil ist die Entlüftungsfunktion der Brennstoff-Flasche mittels der Pumpe. Durch drehen der Flasche auf die andere Seite (ON auf OFF Markierung auf der Flaschenwand) wird der Druck im Inneren automatisch reduziert und der in Pumpe und  Schlauch noch vorhandene Brennstoff verbrannt. Man muss also keine Angst haben, dass einem die Pumpe beim Abziehen von der Flasche um die Ohren fliegen könnte. Auch beim Transport bleibt die Brennstoff-Flasche absolut dicht. Voraussetzung hierfür ist ein undurchlässiger Spezialverschluß.
Noch ein Tipp: Es empfiehlt sich, die Brennstoff-Flasche dennoch in einer Tüte und wenn möglich außen am Rucksack zu transportieren. So kann euer wertvolles Gepäck nicht beschädigt werden oder im Falle eines nicht korrekt geschlossenen Drehverschlusses mit dem Brennstoff in Kontakt kommen. Für eine möglichst lange Lebensdauer des Kochers und der Pumpe sorgen nicht nur die leichte Pflege bzw. Wartung. Auch die äußerst stabile Bauweise und die qualiativ hochwertige Verarbeitung machen den Dauerbrenner zum treuen Begleiter auf zahlreichen Bergtouren. Das gilt vor allem für die beweglichen Teile sowie für die Ventile und Verschlüsse am Brenner bzw. den Verbindungsschlauch und die Pumpe.

Das aF-Gesamtfazit – die Vor und Nachteile im Überblick:

Der Polaris Optifuel ist ein äußerst stabiler und hochwertiger Multifuel-Kocher. Unabhängig von der Art des Brennstoffs, der Einsatzhöhe oder der herrschenden Außentemperatur verrichtet der „Hitzkopf“ zuverlässig und mit hoher Leistung seinen Dienst. Dadurch bietet der Dauerbrenner einen recht großen Einsatzbereich – und das zu einem wirklich guten Preis-Leistungs-Verhältnis.

+ starke Koch- und Brennleistung
+ hohe Flexibilität (Multifuel)
+ großer Einsatzbereich
+ stabile und hochwertige Verarbeitung
+ einfache Pflege/Wartung
+ kein Umbau bei Brennstoff-Wechsel

– aufwändiger und anspruchsvoller im Betrieb mit den Brennstoff-Alternativen im Vergleich zum reinen Gas-Kocher

Die Details:
Besonderheiten: One Jet, eine Düse für verschiedenen Brennstoffe; integrierte Reinigungsnadel; Pumpe mit Entlüftungsfunktion; schnell zündender Brenner; integrierter 4-Season-Modus
Zubehör (Lieferumfang): Pumpe, Multitool, Windschutz, Hitzereflektor, Packtasche, Ersatzteile und Schmierfett
Brennstoffe: Butan/Propan Gaskartuschen; Reinbenzin, Petroleum, Diesel, Kerosin
Durchschnittliche Brenndauer: bis zu 105 Minuten bei voller Leistung (220g Gaskartusche); bis zu 100 Minuten bei voller Leistung (400 ml Brennstoff)
Durchschnittliche Kochzeit: mit Gas 4 min/l je nach Klima; mit Brennstoff 3,4 min/l jen nach Klima
Leistung: 3300 Watt (Gas); 4200 Watt (Brennstoff)
Gewicht: 475 Gramm (Kocher ohne Gaskartusche, Brennstoff-Flasche)
Maße: 140 x 80 mm, 65 mm Durchmesser
Material: Stahl, Messing, Aluminium
Preis: 189,95 Euro

Optimus Terra Xpress HE Cooking Pot – leichter und stabiler Kochtopf für kleine und große Outdoor-Abenteuer

Wer bei einem Outdoorabenteuer möglichst leichtfüssig unterwegs sein will, für den kommt es bei der Zusammenstellung des zu schleppenden Kochgeschirrs ganz besonders auf ein möglichst niedriges Gewicht an. Der leichte Optimus Terra Xpress HE Kochtopf mit Antihaftbeschichtung bringt genau aus diesem Grund kaum ein Gramm zuviel auf die Waage. Sein großes Volumen eignet sich ideal, um bereits am Morgen für den gesamten Gipfeltag vorzukochen.
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Sind alle versorgt, werden die Butterfly-Griffe eng an den Topf angelegt, damit sich beim Packen nichts verheddern kann. Beim Kochen sollen sie hingegen absolute Stabilität bieten und die Hände vor Verbrennungen schützen. Durch den transparenten Topf -Deckel kann man bspw. den Nudeln beim Kochen zusehen, um dann das Wasser direkt durch das integrierte Sieb abzugießen. Und um beim Abwaschen den Topf nicht zu verkratzen, ist der kleine BOB-Schwamm bereits im Lieferumfang enthalten.

Das aF-Testurteil von Mitch: Perfekter Topf für den Outdoor-Einsatz, der keine Wünsche offen lässt.

Mit seinen 1,75 Litern Fassunsvermögen ist der Terra Xpress HE Cooking Pot nicht gerade der kleinste Helfer in der Outdoor-Küche. Doch wer ihn erst einmal benutzt hat, der weiß ihn nicht nur aufgrund des großen Volumens zu schätzen. Wer sich nun fragt, was an diesem Topf denn so besonders sei, der sollte unbedingt einen Blick auf die kleinen Details werfen – oder besser gesagt auf die nützlichen Funktionen.
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Eines dieser Details ist der durchsichtige und bruchfeste Kunststoff-Deckel mit integriertem Sieb zum Abseien von Kartoffeln, Nudeln oder anderen Zutaten. Ebenso sieht man dank des transparenten Materials sofort, wenn das Wasser kocht. Man verbraucht also nicht unnötig Energie bzw. Wasser, weil man den Siedepunkt verpasst und der Kocher munter vor sich hinbrodelt. Egal ob Nudeln, Reis oder Couscous – mithilfe des im Deckel integrierten Siebs kann man überschüssiges Wasser einfach abgießen – ganz ohne Sauerei oder großen Nahrungsmittelverlust. Der am Topfboden integrierte Heat Exchanger (HE Wärmetauscher) soll die Energieeffizienz des Terra Xpress Cooking Pots noch erhöhen. Demnach reduziert sich die Kochzeit um ca. 20%, was sich wiederrrum in dem schneller erreichten Siedepunkt widerspiegelt und wodurch auch der Brennstoffverbauch weiter heruntergeschraubt wird.
Testbericht - Optimus Polaris Optifuel & Terra Xpress HE Cooking Pot: Vielseitig, leistungstark und effizient – ein wahres Traumpaar für jede Outdoor-Küche
Mit den am Topf angebrachten gummierten Butterfly-Griffen ist ein sicheres Handling garantiert. Selbst bei voller Beladung des Topfes sind sie absolut stabil und man verbrennt sich nicht die Finger. Nach dem Kochen werden die Griffe einfach wieder an den Topf geklappt. So wird er im wahrsten Sinne des Wortes wieder zur „runden Sache“ und es wird kein unnötiger Platz im Rucksack verschwendet. Da auf Tour der Stauraum ein kostbares Gut ist, darf natürlich kein Platz ungenutzt bleiben. Hier bietet der Topf in seinem Inneren ausreichend Stauraum für den Polaris Optifuel Kocher (inkl. Pumpe) im Packsack, den Long Sliding Spoon und den BOB Outdoor Schwamm. Mit letzterem lässt sich der Topf dank der Antihaftbeschichtung auch ohne Einsatz von Spülmittel optimal reinigen. Der Topf selbst besteht aus hart anodisiertem Aluminium und ist deshalb besonders stabil, langlebig und sorgt dafür, dass so schnell nichts anbrennt.
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Das aF-Gesamtfazit – Vor und Nachteile im Überblick:

Nicht nur für Organisations-Talente hinsichtlich minimalistischer Kochkunst ist der Terra Xpress HE Cooking Pot ein perfektes Utensil für die Zubereitung leckerer Frischluft-Menüs. So besticht der nützliche Helfer mit vielen praktischen Details, die man in den meisten Camping-Küchen eher selten findet.

+ hohes Fassungsvermögen
+ durchsichtiger, stabiler Kunststoffdeckel mit integrieten Sieb
+ HE Wärmetauscher am Topfboden
+ klappbare, gummierte Butterfly-Griffe
+ Antihaftbeschichtung
+ geringes Gewicht

– keine Nachteile

Die Details:
Besonderheiten: effizienter Kochtopf aus hart anodisiertem Aluminium mit Antihaftbeschichtung; Wärmetauscher am Kochtopfboden reduziert die Kochzeit; perfekter Stauraum für Besteck und Becher oder den Kocher
Zubehör (Lieferumfang): Netztasche und Optimus BOB-Reinigungsschwamm
Material: Hart anodisiertes Aluminium
Gewicht: 380 Gramm
Maße: 105 mm (Höhe) x 210 mm (Durchmesser)
Preis: 44,95 Euro (UVP)

*Hinweis der Redaktion zur Kennzeichnungspflicht: Die hier getesteten bzw. vorgestellten Produkte wurden uns vom jeweiligen Hersteller kostenlos zur Verfügung gestellt. Über den Produktwert hinaus flossen keine weiteren Zahlungen oder Gegenleistungen. Das Urteil der Redaktion ist dennoch unabhängig und die spezifischen Marken haben keinerlei Einfluss auf die Inhalte des Testberichts.